Nowy šulski wjednik se pśedstaji
Změna we wjednistwje
Ze zachopjeńkom šulskego lěta jo kněz dr. Matthias Guttke nowe woblico šulskego wjednistwa Dolnoserbskego gymnaziuma. Wón slědujo ako komisariski šulski wjednik na kněni Hille-Sickertowu. Wóna co zasej wěcej direktnje z wuknikami a wuknicami źěłaś a buźo ako koordinatoŕka za wobdarjonosći statkowaś.
Aufgewachsen bin ich in der Gemeinde Werben – „das Land Kinderglück“, wie das lyrische Ich das Dorf in einem Gedicht von Mato Kosyk beschreibt. Nach dem Abitur in Cottbus zog es mich zum Studium der Slawistik und Germanistik nach Potsdam und zeitweise auch nach Warschau. Ich interessiere mich für politische Zusammenhänge in Ländern Ost-/Mitteleuropas; daher studierte ich parallel das Erweiterungsfach Politische Bildung. Zunächst arbeitete ich über 10 Jahre an den Universitäten Potsdam, Dresden, Stettin und Lemberg (L’viv, Ukraine) als Hochschullehrer. Dem unsteten Leben setzte ich als Rückkehrer mit dem Referendariat im Studienseminar Cottbus ein Ende. Ich wurde Lehrer.
Was hat Sie dazu bewegt, sich auf die Schulleitung an dieser besonderen Schule zu bewerben?
Sorbisch/Wendisch erlernte ich in der Grundschule. Mein Vater war Sorbisch-Lehrer. Im Gegensatz zu mir gehörte er noch der Generation an, die keine Vokabeln lernen mussten. Sorbisch war die Muttersprache der Großeltern. Die Begeisterung für slavische Sprachen zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben und so freue ich mich sehr, dass ich das besondere Profil des Gymnasiums mitgestalten darf. In einem Europa der Vielfalt ist die Bedeutung des Niedersorbischen Gymnasiums für das Tradieren der Sprache, Kultur und Identität der Sorben/Wenden nicht hoch genug zu schätzen.
Was haben Sie sich vorgenommen? Worin sehen Sie die größten Herausforderungen, aber auch die größten Potentiale der Schule?
Das Niedersorbische Gymnasium erfreut sich in der Region eines sehr guten Rufbildes. Gelebte Traditionen, Bräuche, Feste und Umgangsformen bilden insbesondere nach den Pandemie-Erfahrungen ein Band des Miteinanders zwischen den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, den Lehrern und Lehrerinnen sowie den Alumni. Diese bestellten Felder gilt es, weiter zu hegen und zu pflegen. Herausfordernd ist sicherlich die Lehrkräftegewinnung für die nächsten Jahre und Jahrzehnte, um das besondere Schulprofil weiterentwickeln zu können. Des Weiteren gestalten Schülerinnen und Schüler ihre Lebenswelt in Rekurs auf moderne Medienformate. Schulen sollten sich diesen neuen Wirklichkeitsaneignungen junger Menschen anpassen und eine Kultur der Medienbildung etablieren. Das Niedersorbische Gymnasium hat in meinen Augen die Zeichen der Zeit früh erkannt und Arbeitsgruppen eingerichtet. Die Bälle nehme ich sehr gern auf.